Alles was im Leben passiert hat einen Grund, sagt die 27 jährige Lena Meyer Landrut in einem Brief an ihr 18 Jahre junges Ich. In dem Alter hat sie 2010 den Eurovision Songkontext gewonnen und musste sich danach in einer oft unbarmherzigen großen Entertainment Welt zurecht finden.
Wenn alles einen Grund hat, dann bestimmt auch, dass Sie ihre Hündin Kiwi vor sechs Jahren gefunden hat. Während sich Lena eine Auszeit nimmt, um dem medialen Lärm zu entfliehen, in sich hinein zu horchen und in Ruhe ihre musikalische Mitte zu finden, ist Kiwi an ihrer Seite.
Wie schöpfst Du Kraft aus Kiwi?
Ich finde es toll einen Hund zu haben, weil ich immer einen treuen Begleiter habe. Man geht zusammen durch dick und dünn. Ein Hund hört Dir immer zu, ist immer da. Es ist sehr schön, wenn man mit jemandem so unendlich viel Zeit zusammen verbringen kann. Ich habe Kiwi jetzt seit sechs Jahren und es ist schon krass, wie ein Lebewesen einen über so lange Zeit begleitet.
Was lernst Du von Kiwi?
Ich kann von Ihr lernen, wie man chillen kann und dass eigentlich alles egal ist. Man denkt, die ganze Welt dreht sich um einen. Man hat ein kleines Problem und denkt gleich „Oh ist das schrecklich!“ und fragt sich „Wie kann ich das lösen?“ und wenn ich Kiwi angucke, weiß ich „Eigentlich ist alles egal. Das ist nicht so wichtig.“ Wir sind so klein und es geht nur darum im Moment happy zu sein und den Moment zu genießen. Und das macht Kiwi auf jeden Fall.
Begleitet Dich Kiwi überall hin?
Kiwi kann mich überall hin begleiten, wenn ich nicht fliegen muss. Sie fährt gerne Zug. Sie fährt ganz O.K. Auto. Ist jetzt nicht ihre Lieblingsbeschäftigung, aber für sie in Ordnung. Ich würde jetzt keine acht Stunden fahren, wenn es nicht unbedingt sein muss. Wenn ich nach Österreich in den Urlaub fahre und wir bleiben dort eine Zeit lang, würde ich sie im Auto mitnehmen. Aber nonstop Autofahren ist nichts für sie. Ansonsten kommt sie in Berlin überall hin, wo ich sie mitnehmen darf. Ins Restaurant, wenn da Hunde erlaubt sind. Zu Shootings, ins Tonstudio. Und sie chillt dann auch einfach. Ich lege ihr eine Decke hin und sie schläft. Oder sie holt sich Streicheleinheiten bei Leuten.
Du bist bald wieder auf Tour. Kann Sie Dich begleiten?
Ich schaue mal, ob sie mich auf Tour begleitet. Ich habe mich noch nicht festgelegt. Das Tourleben ist sehr unstetig und es ist für sie immer am schönsten, wenn sie an einem Ort ist. Sie fühlt sich dann sicher und wohl. Ich schaue mal.
Wer passt denn auf sie auf, wenn Du nicht da bist?
Ich habe eine ganz tolle Hundesitterin. Kiwi ist dann in einer Familie, in der sie sich ganz ganz wohl fühlt. Das ist eine perfekte Situation.
Kann Kiwi auch alleine bleiben?
Ja, sie kann sehr gut alleine bleiben. Immer wenn ich aus der Tür gehe, legt sie sich in ihr Körbchen. Wenn ich nach Hause komme, kommt sie mir mit verschlafenen Augen entgegen und freut sich so, dass ich wieder da bin. Sie schläft die Zeit also einfach durch. Ich lasse sie allerdings auch nicht so hyper lange alleine. 4 Stunden ist ein Maximum.
Noch mehr Interviews von Prominenten zu ihren Hunden findet Ihr hier unter Balu trifft Very Important Dogs
Wie beschreibst Du Kiwis Charakter?
Kiwi ist ruhig und zurück haltend. Sobald sie jemanden ins Herz geschlossen hat, ist sie sehr liebevoll. Sie ist vorsichtig und hat ein bißchen Angst vor anderen Hunden. Sie hat so ein paar typische Katzeneigenschaften, find ich. Z.B. hat sie auch ihren eigenen Kopf und macht nicht viel um zu gefallen. Halt eher ruhig und abwartend.
Du hast Kiwi nicht seitdem sie ein Welpe ist?
Ich habe Kiwi bei „Tiere in Not Griechenland“ gefunden. Eine Internetseite, die Strassenhunde aus Griechenland vermitteln. Mir war es wichtig, einen Hund aus dem Tierheim zu holen. Ich finde, es gibt genug Hunde auf der Welt, die man retten kann. Sie sind so toll und dankbar. Es sind wunderbare Tiere und man braucht nicht unbedingt einen Rassehund. Kiwi ist perfekt, so wie sie ist.
Gab es anfangs Herausforderungen zu bewältigen?
Mit Kiwi lief auf keinen Fall alles sofort glatt. Man muss sich schon bewusst sein, dass ein Hund aus dem Tierheim Probleme aus der Vergangenheit hat, mit denen man dealen muss. Kiwi ist ein sehr, sehr, sehr, sehr ängstlicher Hund gewesen. Ich glaube sie hatte eine Trauma aus Griechenland und ich musste ihr helfen, Selbstbewusstsein zu finden. Sie hatte wirklich vor allem Angst. Also vor neuen Räumen, neuen Leuten, anderen Hunden, Fahrrädern, Autos. Es war ein halbes Jahr sehr anstrengend mit ihr. Aber es hat sich total gelohnt. Und deswegen ist unsere Verbindung auch sehr stark.
Eine starke Verbindung, die Lena vielleicht auch bei ihrem Selbstfindungsprozess geholfen hat. Die Erkenntnisse daraus hat sie auf ihrem fünften Studiowerk „Only Love, L“ festgehalten. Es spiegelt Lenas positives Denken wieder. Sie ist befreit von Negativität, lebt im Moment und begegnet Herausforderungen mit Dankbarkeit. Denn ihren Tiefpunkt hat sie vielmehr als Wendepunkt verstanden, der sie gestärkt hat. Ab dem 12. Juni ist Lena auf Deutschland Tour. Auf ihrer Internetseite findet Ihr alle Infos
Wir freuen uns, dass Du wieder da bist, Lena!
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