1. Bitte leint Euren Hund nicht außerhalb der Hundeausflächen ab!
Nach meinen ersten Erfahrungen am Strand von Sankt Peter Ording – was passiert ist, lest Ihr hier – kann ich Entwarnung geben. Es gibt kein elektronisches Frühwarnsystem gegen freilaufende Hunde. Aber die Antennen der Anwohner stehen auf Empfang.
Trotzdem fühle ich mich überall in SPO mit Balu willkommen. In Restaurants bekommen Hunde z.B. alle kleine Leckerlietütchen. Gelabelt von DEM Hundeladen in Sankt Peter „Hund von Eden“. Ich liebe es!
Obwohl ich Hunde in meiner Nähe genieße, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass zu viele Hunde auch eine große Herausforderung für eine kleine Gemeinde sein können. Auf der Suche nach Antworten verabrede ich mich mit Dajana und Sebastian Crantz. Die beiden gründen 2013 „Hund von Eden“. „The Place To Be“ und das wahre Hundeparadies in Sankt Peter Ording. Sie bieten nicht nur Hundezubehör wie Leinen, Halsbänder, Spielzeug und Kuscheltiere an, sondern stellen sich auf den Hundetourismus mit einem ganz besonderem Service ein.
Sebastian:“ Damit Du kein Futter mitschleppen musst, wenn Du in den Urlaub fährst, bieten wir unseren Futterservice an. Wir haben alles da. Barf, Nass- und Trockenfutter, Müslis. Du kannst im Prinzip alles bei uns bestellen. Zu unserem Service gehört auch, dass wir Betten (Körbchen) von Cloud Seven verleihen. Die liefern wir in die Appartements und Hotels oder die Kunden holen sie bei uns ab. Unsere Lastenfahrräder werden auch sehr gut angenommen. Die sind extra für Hunde mit einer Klappe zum ein- und aussteigen. Natürlich E-Bikes.“
Ihr seid bald mit Eurem Lieblingshund in SPO? Dann schaut bei Hund von Eden vorbei.
Martine:“ Wie habt Ihr die Entwicklung und den Zuwachs von Hunden hier im Ort erlebt?“
Sebastian:“ Seit 2015 sind zwei Strandabschnitte für Hunde freigegeben. Und da hier in SPO an Silvester nicht geböllert werden darf, ist es vor allem zwischen Weihnachten und Silvester sehr voll. Der Strand gehört komplett zum Nationalpark, weswegen die Naturschützer und der LKN (Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz) bestrebt sind, dass das mit den Hunden sauber koordiniert wird. Deswegen wurden auch die Ausläufe für Hunde freigegeben.
Martine:“ Gibt es eigentlich Kontrollen? Oder Strafen, wenn ich den Hund freilaufen lassen?“
Sebastian: “Kontrollen gibt es über Ordnungsamt und Tourismuszentrale. Es gilt das ganze Jahr über Leinenpflicht an Strand, Promenade und den Salzwiesen sowieso. Dünen natürlich auch, da wo man durchgehen darf. Ansonsten sind die Dünen sogar komplett tabu. Hundekot ist nämlich noch ein viel größeres Thema als freilaufende Hunde.“
2. Sammle jeden Hundehaufen auf – zumindest, wenn es der eigene ist
Das glaube ich sofort. Als Balu nahe des Strandes dezent ein Häufchen am Wegesrand hinterließ, musste ich ein paar Meter bis zum nächsten Kottütenspender laufen. Als ich zurück kam, war ich mir nicht sicher, welcher der vier Haufen nun unserer war. Unter einem leichten Würgereiz habe ich dann alle vier eingesammelt. Auch in der Hoffnung Hundekarmapunkte aufzufüllen, die ich verloren habe, als ich Balu verbotener Weise frei laufen ließ.“
Sebastian:“ Es gibt weitaus mehr Gründe den Kot der Hunde einzusammeln. Nicht nur weil es nicht schön ist und stinkt. Es hat auch naturschutzrechtliche Gründe hat. Gerade in den Salzwiesen, wo auch die Rinder laufen. Kot von Hunden beinhaltet Parasiten in jeglicher Form. Wenn die in die Nahrung der Rinder auf den Salzwiesen kommen und in die Nahrung, kann es Krankheiten auslösen. Wir betreiben viel Aufklärungsarbeit, informieren auf der Internetseite und in Flyers warum es z.B. uncool ist den Hund auf Robben frei zulaufen zu lassen. Aber ändern tut es nichts. Wir haben hier monatlich in der Saison 3000 bis 4000 Hunde. Davon sind vielleicht 75 blöd oder nicht rücksichtsvoll. Das sind zwar wenige, aber die fallen auf. Es geht darum respektvoll gegenüber der Natur und anderen Menschen zu erhalten!“
Diesen Gedanken möchte Sebastian mit einer Facebook Seite weitertragen, auf der es darum geht, dass sich Hundehalter für die Natur einsetzen und Müll sammeln.
Sebastian:“Ich sammel z.B. immer Glas beim Spaziergehen. Wenn jeder drei Teile vom Strand mitnehmen würde, dann wäre der Strand sauber. Es ist einfach und tut so viel Gutes. Gerade mit Hund ist man immer unterwegs und kann überall einsammeln. Das sollte selbstverständlich sein.“
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