Nachdem in der Silvesternacht 30 Menschenaffen qualvoll in einem Gehege des Krefelder Zoos verbrennen, laufen bereits Spendenaktionen und Benefizveranstaltungen an, um neue Menschenaffen anzuschaffen und ein neues Affenhaus zu bauen.
Viele Menschen kommen seit Jahren in den Krefelder Zoo, um die Affen zu sehen und haben nach eigenen Angaben sogar eine Beziehung zu den Tieren aufgebaut.
Ich vermute jedoch, dass diese Beziehung eher einseitig war und die flehenden Blicke der Tiere nach Freiheit und Beschäftigung einfach nur mißverstanden wurden. Denn ein Paradies war das Affentropenhaus in Krefeld für die Tiere nicht gerade. Eher ein Bunker ohne Freigehege.
Kein Zoo der Welt kann Wildtieren ihr natürliches Zuhause und Ihre Freiheit ersetzen oder ihr Leben lebenswert machen.
Einen Zoo zu besuchen hat für mich weder was mit Tierliebe zu tun, noch mit Herz und Verstand.
Und wer jetzt mit Argumenten wie Artenschutz kommt, dem sei Folgendes an den Kopf geworfen:
- Die meisten Tiere in Zoos sind nicht in ihrer Art gefährdet, werden aber trotzdem eingesperrt.
- Tiere, die in Gefangenschaft geboren sind, können wir niemals aus wildern. Mit einem verkümmerten Jagdinstinkt lebt es sich nämlich denkbar ungünstig im Dschungel.
- Selbst wenn Arten gefährdet sind, sollten wir die Millionen an Subventionen aus städtischen Kassen doch besser in den Wildtierschutz vor Ort in den Nationalparks investieren. Ich habe gehört im Kongo brauchen sie dringend mehr Personal.
Aber natürlich gibt es noch den wichtigen Bildungsauftrag von zoologischen Einrichtungen. Denn Menschen sollen hier ganz gezielt an Themen wie Umweltschutz oder eben auch Artenschutz herangeführt werden. Ein Zoodirektor sagte mal:
“Im Zoo sehen die Menschen ein viel realistischeres Bild von den Tieren, als in einem Film, weil es Verhalten in Echtzeit vermittelt und nicht Verhaltensspitzen im Zeitraffer wie in Tierdokus.“
Liebe Zoobesucher,
nein, es ist nicht normal, dass der Tiger im Gehege unentwegt von links nach rechts läuft oder die Giraffe ihren Kopf vor und zurück wirft. Das nennt sich Hospitalismus und DAS habe ich zumindest noch nie in einer Tierdokumentation gesehen.
Ich trauere um die Affenmenschen im Krefelder Zoo, die vor Angst und Panik um ihr Leben geschrien haben. Ich trauere aber noch mehr, weil sie seit Jahrzehnten in einem kleinen Affenhaus sitzen und ihrer Bestimmung durch Hektar große Gebiete durch Baumwipfel zu schwingen beraubt wurden. Wie der Gorilla Massa, der 48 Jahre alt geworden ist und vor 44 Jahren zum letzten Mal den Tropenwald gerochen hat. Bild Kolumnist Franz Josef Wagner richtet seinen Brief direkt an den Silberrücken. Er ist kurz und sagt alles
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